Keto Diät und deine Hormone: So hilft sie beim Abnehmen

Das Wichtigste in Kürze

  • „Mehr Sport machen und weniger essen“ funktioniert in den meisten Fällen nur kurzfristig und führt fast immer zu dem sogenannten Jo-Jo-Effekt.
  • Das Scheitern konventioneller Diäten liegt an ihrem Effekt auf unsere Hormone.
    Diese werden durch die üblichen kalorienreduzierten Diäten negativ beeinflusst und zwingen unseren Körper langfristig das verlorene Gewicht wieder zuzunehmen.
  • Die Keto Diät ist ideal zum Abnehmen, weil eine ketogene Ernährung unsere Hormone, die für Gewichtszunahme, Hunger und Sättigung zuständig sind, auf positive Art und Weise beeinflusst.
Seit Jahrzehnten wird uns gesagt, wir müssten nur „weniger essen und mehr Sport machen“, um erfolgreich Gewicht zu verlieren.

Und trotzdem sind inzwischen knapp 60% der deutschen Bevölkerung übergewichtig und jeder 4. ist sogar fettleibig – Tendenz steigend.

Wir wollen dir zeigen, dass diese erschreckende Statistik nicht auf mangelnder Willenskraft basiert, sondern biologische Gründe hat.

Alles in unserem Körper wird durch Hormone beeinflusst, auch unser Gewicht.

In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Hormone mit Keto und Low Carb positiv beeinflussen kannst, damit du endlich erfolgreich und dauerhaft abnimmst – sogar ganz ohne Hungern oder Sport.

1. Warum „normale“ Diäten nicht funktionieren

Konventionelle Diäten basieren auf der Annahme, dass jede Kalorie den gleichen Effekt auf unseren Körper hat.

Ob wir 100kcal Brokkoli oder 100kcal Gummibärchen zu uns nehmen, macht nach dieser Annahme keinen Unterschied, denn es bleiben stets 100kcal.

Wenn wir diese zugeführten 100kcal danach beim Sport verbrauchen, hat das ebenfalls angeblich keinen Effekt auf unseren Körper.

Der menschliche Körper ist laut dieser Theorie ein simples physikalisches System, das ähnlich wie ein Brennofen funktioniert.

Allerdings ist diese Annahme falsch.

Der Mensch ist kein abgeschlossenes System

Die Physik sagt uns, dass Energie weder aus dem Nichts erzeugt noch vernichtet werden kann, sie kann nur von einer in die andere Form umgewandelt werden.

Zugeführte Kalorien können demnach also nur einen von zwei Wegen nehmen, sie werden entweder bei körperlicher Aktivität verbrannt, oder zu Fett umgewandelt.

Jedoch verwechselt diese Annahme unser komplexes biologisches System, mit einem abgeschlossenen physikalischen System.

Unser täglicher Grundumsatz, also die Kalorien, die wir über den Tag verteilt verbrauchen, hängt von dutzenden weiteren Faktoren ab, die meist nicht bewusst gesteuert werden können.

Beispiele dafür sind die Erhaltung unserer Körperwärme, die Reparatur von Körperbestandteilen (Muskeln, Knochen) und die Gehirnfunktion.

Zugeführte Kalorien müssen also nicht zwangsweise verbrannt oder eingelagert werden, sie können von unserem Körper auch anderweitig genutzt werden.

Zugeführte Kalorien und verbrauchte Kalorien sind nicht unabhängig voneinander

Eine weitere Annahme, auf der konventionelle Diäten beruhen, ist die, dass zugeführte und verbrauchte Kalorien keinen Einfluss aufeinander haben.

Auch diese ist Annahme falsch, denn dein Körper ist stets bestrebt, ein gewisses Gleichgewicht beizubehalten.

Dementsprechend reagiert dein Körper auf mehr zugeführte Kalorien, indem er mehr Kalorien verbrennt.

Gleichzeitig versucht er allerdings auch Kalorien einzusparen, sobald du deine Kalorienzufuhr senkst.

Nimmst du auf einmal weniger Kalorien auf als zuvor, verbrennt dein Körper zu Beginn etwas von den überschüssigen Fettreserven.

Die Diät scheint zu funktionieren und du behältst die reduzierte Kalorienzufuhr bei, um auch das restliche Fett loszuwerden.

Nach spätestens ein paar Monaten scheint die bisherige Kalorienreduktion allerdings nicht mehr auszureichen und du hörst auf abzunehmen, obwohl du noch genug Fettreserven übrig hast.

Egal wie viel Sport du treibst oder wie weit du deine Kalorien senkst, dein Gewicht stagniert weiter.

Frustriert gibst du auf und kehrst zu deiner alten Ernährungsweise zurück und mit ihr auch deine verlorenen Kilos.

Dein Körper hat diesen Kampf gewonnen und bereitet sich schon auf die nächste Runde dieses unendlichen Kreislaufs vor.

So funktioniert der „eingeschlafene Stoffwechsel“

Unser Körper passt die verbrauchten Kalorien an die zugeführten Kalorien an.

Das schafft er, indem er deinen täglichen Grundumsatz senkt.

So spart er zum Beispiel an der Produktion von Körperwärme, er reduziert die Gehirnfunktion und er sorgt auch dafür, dass du keine zusätzliche Energie in Form von körperlicher Aktivität verschwendest.

Dieser reduzierte Grundumsatz bleibt für bis zu ein Jahr bestehen und sorgt so dafür, dass es dir mit jedem Zyklus des Abnehm-Kreislaufs schwerer fällt noch mehr abzunehmen und du leichter wieder zunimmst.

Dein Körper passt deinen Grundumsatz parallel zu den zugeführten Kalorien an.
Isst du zum Beispiel 30% weniger Kalorien, verbrauchst du auch 30% weniger Kalorien.

Nochmal zusammengefasst:

  • Konventionelle Diäten scheitern meist, da sie auf Annahmen beruhen, die nicht korrekt sind.
  • Zum Beispiel ist unser Körper kein rein physikalisches System, sondern ein komplexes biologisches System.
  • Außerdem sind zugeführte Kalorien und verbrauchte Kalorien stark voneinander abhängig: wird die Kalorienaufnahme reduziert, reduziert der Körper gleichzeitig die verbrauchten Kalorien.

2. Warum Sport nicht zum Abnehmen funktioniert

Es gibt unzählige Studien, die untersucht haben, ob eine Erhöhung der körperlichen Aktivität zu Gewichtsverlust führt und allesamt kamen zu dem gleichen enttäuschenden Ergebnis.

Eine Erhöhung der körperlichen Aktivität führt nicht wie erwartet zu einem signifikanten Gewichtsverlust.

Sport machen ist zwar gesund, allerdings wird er dir kaum beim Abnehmen helfen.

Beim Sport verbrannte Kalorien werden an anderer Stelle eingespart

Ein Weg, wie dein Körper die zusätzlich verbrannten Kalorien beim Sport ausgleichen kann, ist, indem er dich diese Kalorien an anderer Stelle einsparen lässt.

Vergleicht man Kinder, die Sportunterricht in ihrer Schule haben, mit Kindern, die keinen Sportunterricht haben, stellt man fest, dass das Aktivitätslevel der beiden Gruppen trotzdem identisch ist.

Hatten die Kinder Sportunterricht in der Schule, bewegten sie sich weniger zu Hause.
Andersherum bewegten sich die Kinder, die keinen Sportunterricht hatten, mehr, sobald sie zu Hause waren.

Außerdem treiben wir Deutschen überraschenderweise sogar mehr Sport als vor 30 Jahren.

Vor allem ältere Männer und Frauen (also die Altersgruppe, die am häufigsten von Übergewicht betroffen ist) erhöhten ihre körperliche Aktivität. 

Dennoch stieg unsere Rate an Übergewicht und Fettleibigkeit unerbittlich weiter an.

Sport macht uns hungriger

Ein weiterer Mechanismus, der Sport als Abnehm-Methode so ineffektiv macht, ist der, dass wir schlichtweg hungriger werden, wenn wir unsere körperliche Aktivität erhöhen.

Wir kompensieren die zusätzlich verbrannten Kalorien also einfach, indem wir mehr von ihnen aufnehmen.

Nochmal zusammengefasst:

  • Sport ist gesund, jedoch zeigen etliche Studien, dass er ineffektiv zum Abnehmen ist.
  • Der Körper reagiert auf mehr körperliche Aktivität in der Regel mit einem erhöhten Hungergefühl, sowie dem Herabsetzen der körperlichen Aktivität in anderen Bereichen.

3. Wie Hormone unser Gewicht steuern

Hormone fungieren als Botenstoffe in unserem Körper und beeinflussen jeden Bereich unseres Lebens.

Sie steuern unter anderem unser Verhalten, unser Wachstum und unser Gewicht.

Es gibt verschiedene Hormone, die unser Gewicht beeinflussen, zum Beispiel, indem sie uns schneller Fett einlagern lassen, uns schneller hungriger machen oder unsere Sättigung vermindern.

Insulin: Unser „Energiespeicher-Hormon“

Insulin ist eines der wichtigsten Hormone in unserem Körper.

Die Hauptaufgabe von Insulin ist, Energie in Form von Zucker aus unserem Blut in unsere Zellen zu bringen.

Dort kann die Energie dann entweder sofort verbraucht oder in Form von Fett eingelagert werden.

Wie wichtig Insulin ist, zeigt sich am Beispiel von Typ 1 Diabetikern.

Bei ihnen gehen bestimmte Zellen in der Bauchspeicheldrüse kaputt und sie verlieren daraufhin die Fähigkeit, Insulin herzustellen.

Ist kein Insulin vorhanden, kann der Körper keine Energie mehr in die Zellen transportieren.

Die Zellen „verhungern“, obwohl genug Energie in Form von Nahrung aufgenommen wird.

Ohne eine medikamentöse Insulin-Therapie in Form von Spritzen ist Diabetes Typ 1 immer tödlich.

Zu viel des Guten

Ein Insulinüberschuss hat im Gegensatz zu einem Insulinmangel nicht so schnell die gleichen tödlichen Konsequenzen.

Aber genauso anschaulich wie zu wenig Insulin dafür sorgt, dass die betroffenen Personen kein Fett mehr anlagern können und immer dünner werden, sorgt zu viel Insulin für das Gegenteil.

Schütten wir zu viel Insulin aus oder nehmen es in Form von Medikamenten auf, werden wir immer dicker.

Gleichzeitig macht es ein hohes Insulinlevel praktisch unmöglich das zugenommene Gewicht wieder zu verlieren, denn es blockiert unsere Fettverbrennung.

Das passiert teilweise sogar unabhängig davon, wie viele Kalorien aufgenommen werden.

Beispiele für den Effekt von Insulin

Menschen, die Insulin als Medikament zu sich nehmen oder Medikamente wie Cortison, die den Insulinspiegel indirekt erhöhen, beklagen als eine der häufigsten Nebenwirkungen eine Gewichtszunahme.

Ein weiteres sehr bildliches Beispiel sind Typ 1 Diabetiker, die sich häufig an der gleichen Stelle des Bauches ihr Insulin spritzen.
Die mit Insulin injizierten Stellen entwickeln lokale Fettansammlungen, sogenannte Lipohypertrophien.

Ein sehr seltener Tumor (Insulinom) sorgt in den betroffenen Menschen für eine übermäßig hohe Insulin-Ausschüttung.
Ein sehr häufiges Symptom der betroffenen Patienten ist eine starke Gewichtszunahme und die Unfähigkeit, das Gewicht wieder zu verlieren.

Bei der Essstörung namens „Diabulimie“ vermeiden an Diabetes Typ 1 leidende Personen bewusst ihre Insulin-Injektionen.
Ohne Insulin kann unser Körper kein Fett einlagern und es folgt ein rasanter Gewichtsverlust.

Nochmal zusammengefasst:

  • Insulin ist in unserem Körper dafür verantwortlich, Energie aus deinem Blutkreislauf in deine Zellen zu schaffen.
  • Ein geringer Insulinspiegel ist der Schlüssel zum Abnehm-Erfolg, denn Insulin sorgt dafür, dass wir Fett einlagern und blockiert gleichzeitig den Fettabbau.

Leptin: Unser „Körperfett-Thermometer“

Leptin wird von unseren Fettzellen produziert und gibt unserem Gehirn eine Rückmeldung über die Menge unserer Fettreserven.

Je mehr Fettreserven wir haben, desto mehr Leptin produzieren wir und andersherum.

Leptin funktioniert also quasi wie unsere körpereigene Waage.

Wenig Leptin, signalisiert unserem Gehirn, dass wir nur noch wenig Fettreserven haben und uns höchstwahrscheinlich in einer Hungerperiode befinden.

Anhand dessen leitet unser Gehirn Maßnahmen ein, um die Fettreserven zu steigern, zum Beispiel, in dem es unseren Appetit ansteigen lässt und Energie einspart, in dem es unsere Körperwärme senkt.

Eine normale oder leicht erhöhte Menge an Leptin, signalisiert unserem Gehirn, dass ausreichend Fettreserven zur Verfügung stehen und sie großzügig als Energiequelle genutzt werden können.

Das Gehirn von Fettleibigen ist Leptin-Resistent

Obwohl Übergewichtige genügend Fettreserven haben und das Leptin signalisieren sollte, dass sie frei als Energiequelle genutzt werden könnten, reagiert das Gehirn nicht wie erwartet.

Stattdessen reagiert es so, als ob sich der Körper in einer akuten Hungerperiode befinden würde, obwohl meist Hunderttausende von Kalorien direkt vom eigenen Körperfett verfügbar wären.

Im Körper schwimmen zwar enorme Mengen an Leptin, das Gehirn scheint sie allerdings nicht zu sehen.

Leptin selbst ist also nicht das Problem – Leptin-Resistenz ist das Problem.

Wie entsteht Leptin-Resistenz?

Verschiedene Studien legen nahe, dass Insulin die Funktion von Leptin im Gehirn blockiert und somit zu der Entstehung von Leptin-Resistenz beiträgt.

Beispiele für den Effekt von Leptin

Genetisch manipulierte Mäuse mit künstlich erzeugtem Leptin-Mangel zeigen kurz nach der Geburt dessen typische Verhaltensmuster wie unerbittlicher Appetit und die strikte Vermeidung von körperlicher Aktivität.
Obwohl sich die Mäuse verhielten, als ob sie am Verhungern wären, wurden sie schnell fettleibig.
Eine Gabe von Leptin in Form einer Spritze sorgte für eine Normalisierung des Gewichts.

Wird der Bereich des Gehirns, der die Leptin-Signale verarbeitet, durch einen Unfall oder Tumor zerstört, folgt auch hier meist eine starke Gewichtszunahme. Selbst bei weniger als 500 kcal am Tag, nehmen betroffene Patienten oft noch immer zu und schaffen es nicht Gewicht zu verlieren.

Es gibt einige wenige Fälle von genetisch bedingtem Leptin-Mangel beim Menschen und auch hier kann eine starke Gewichtszunahme und Vermeidung von körperlicher Aktivität beobachtet werden.
Mit täglichen Leptin-Injektionen verlieren die betroffenen Personen schnell an Fett und beginnen sich körperlich zu betätigen.

Nochmal zusammengefasst:

  • Leptin wird von unseren Fettzellen produziert und signalisiert unserem Gehirn, welche Menge an Fettreserven wir zur Verfügung haben.
  • Ein hoher Insulinspiegel scheint die Signale von Leptin im Gehirn zu blockieren und trägt so zu der Entstehung von Leptin-Resistenz bei.
    Ist das Gehirn leptinresistent, ist zwar genug Körperfett vorhanden, aber trotzdem denkt es, dass unser Körper am Verhungern ist und reagiert mit energiesparenden Maßnahmen.

Cortisol: Unser „Stress-Hormon“

Cortisol, unser „Stress-Hormon“, wurde im Laufe unserer Evolution normalerweise in lebensbedrohlichen Situationen von unserem Körper ausgeschüttet, zum Beispiel wenn wir vor einem Löwen weglaufen müssen.

Es sorgt in diesen Momenten unter anderem dafür, dass genug Energie in unserem Blutkreislauf verfügbar ist, um schnell weglaufen zu können.

Das schafft Cortisol, indem es den Zucker in unserem Blutkreislauf erhöht, damit dieser als schnell verfügbare Energie genutzt werden kann.

Das wiederum erhöht den Insulinspiegel, denn Insulin schafft den Zucker aus dem Blutkreislauf in die Zellen.

Cortisol erhöht indirekt also den Insulinspiegel.

Chronische Cortisol-Ausschüttung macht dick

In diesen kurzen lebensbedrohlichen Momenten sichert Cortisol normalerweise unser Leben.

In unserer stressigen modernen Welt, in der Cortisol ständig wegen nicht lebensbedrohlicher Situationen ausgeschüttet wird, bewirkt es leider genau das Gegenteil.

Denn das chronische Ausschütten von Cortisol führt durch dessen Effekt auf unseren Insulinspiegel zu Gewichtszunahme und der Erhöhung einer besonders schädlichen Art von Fett, dem viszeralen („Bierbauch“)-Fett.

Das viszerale Fett sammelt sich vor allem um Bauch und Organe und ist stark mit den negativen Auswirkungen von Fettleibigkeit (Herzkrankheiten, Diabetes, hoher Blutdruck etc.) verknüpft.

Beispiele für den Effekt von Cortisol

Menschen mit dem „Cushing Syndrom“ produzieren übermäßig viel Cortisol.
Betroffene Patienten leiden an einer unausweichlichen Gewichtszunahme mit sehr typischer Ausprägung, die auch bei der Behandlung mit medikamentösem Cortison zu beobachten ist: Das „Mondgesicht“ und eine besonders hohe Einlagerung von Fett im Rumpfbereich.
Menschen mit der Krankheit „Morbus Addison“ produzieren zu wenig Cortisol.  
Eines der häufigsten Symptome ist eine unerbittliche Gewichtsabnahme. 

70% der Patienten, die Cortison als Medikament einnehmen, beklagen eine Gewichtszunahme.
Chronischer Stress und der daraus resultierende hohe Cortisolspiegel, korreliert stark mit Übergewicht.

Nochmal zusammengefasst:

  • Cortisol wird von unserem Körper in Stress-Situationen ausgeschüttet.
  • Dabei erhöht Cortisol unseren Insulinspiegel, was bei chronischem Stress zu der Entstehung von Übergewicht führen kann.

Ghrelin: Unser „Hunger-Hormon“

Das Hormon Ghrelin ist für unser Hungergefühl verantwortlich und sorgt dafür, dass unser Gehirn weiß, wann wir etwas essen sollten.

Ghrelin kann durch die Wahl unserer Nahrungsmittel beeinflusst werden.

Fett- und eiweißreiche Lebensmittel senken den Ghrelin-Spiegel über längere Zeit und führen zu keinem schnellen Wiederanstieg.

Kohlenhydrate hingegen sorgen für einen „Rebound-Effekt“, das heißt, das Level an Ghrelin sinkt zuerst, schießt dann allerdings sehr rasch nach der kohlenhydratreichen Mahlzeit wieder in die Höhe.

Ghrelin wird durch konventionelle Diäten dauerhaft erhöht

Verlierst du dein Gewicht mit einer „normalen“ Diät, erhöht sich dein Ghrelin-Spiegel dauerhaft.
Sogar noch ein Jahr nach dem Gewichtsverlust können höhere Level an Ghrelin und somit Hunger gemessen werden.

Nochmal zusammengefasst:

  • Ghrelin, unser Hungerhormon, wird durch Kohlenhydrate negativ beeinflusst.
    Es steigt nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten schnell wieder an und sorgt so für einen „Hunger-Kreislauf“.

PYY und co.: Unsere „Sättigungshormone“

Es gibt in unserem Körper viele verschiedene „Sättigungshormone“, die unserem Gehirn nach einer Mahlzeit das Feedback geben, dass wir genug gegessen haben.

Aber auch hier beeinflusst die Wahl unserer Nahrungsmittel, wie wir diese Sättigungshormone ausschütten und so, wie zufrieden wir nach einer Mahlzeit sind.

Die Menge an Kalorien ist hier nicht unbedingt entscheidend, denn stark verarbeitete Kohlenhydrate, wie sie in Gebäck, Süßigkeiten und Softdrinks zu finden sind, sättigen trotz ihrer hohen Kalorienanzahl kaum oder sogar gar nicht.

Fett und Eiweiß hingegen stoßen große Mengen an Sättigungshormonen aus.

Konventionelle Diäten reduzieren Sättigungshormone dauerhaft

Ähnlich wie unser Hungerhormon Ghrelin, reagieren auch unsere Sättigungshormone negativ auf eine Gewichtsreduktion, die durch eine „normale“, fettreduzierte Diät erzielt wurde.

Auch sie sind noch ein Jahr nach dem Gewichtsverlust nicht auf ihrem alten Level angekommen und deutlich vermindert.

Übergewichtige schütten weniger Sättigungshormone aus

Für stark Übergewichtige ist der Effekt auf unsere Sättigungshormone durch „normale“ Diäten sogar noch fataler, denn bei ihnen funktionieren die Sättigungshormone ohnehin schon schlechter, als bei normal gewichtigen Menschen.

Nochmal zusammengefasst:

  • Stark verarbeitete Kohlenhydrate schütten wenig bis gar keine Sättigungshormone, obwohl sie viele Kalorien enthalten.
  • Fette und vor allem Eiweiße stoßen große Mengen an Sättigungshormonen aus.

Wer seine Hormone kontrolliert, kontrolliert auch sein Gewicht

Im Körper eines Fettleibigen wirken gewaltige hormonelle Mechanismen gegen einen dauerhaften Fettabbau, die stets über reine Willenskraft siegen werden.

Ein erhöhter Insulinspiegel sorgt dafür, dass der Körper ständig Fett einspeichert und blockiert den Fettabbau.

Erhöhtes Cortisol führt über einen erhöhten Blutzuckerspiegel zu einem erhöhtem Insulinspiegel und somit auch wieder zu mehr Fetteinlagerungen und verhindertem Fettabbau.

Leptin-Resistenz sorgt dafür, dass das Gehirn denkt, der Körper sei am Verhungern und es reagiert mit der Einleitung von energiesparenden Maßnahmen wie Herabsenkung des Grundumsatzes und Erhöhung des Appetits.

Das Hungerhormon Ghrelin schießt durch eine falsche Lebensmittelwahl ständig nach oben und sorgt gepaart mit der Herabsenkung der Sättigungshormone zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme.

Folglich müssen wir für einen dauerhaften Abnehmerfolg unsere Hormone (allen voran Insulin) regulieren und nicht nur stur Kalorien zählen.

Denn wenn du deine Hormone unter Kontrolle bekommst, passt sich der Rest von (fast) ganz allein an.

Hormone sind der entscheidende Faktor für erfolgreichen Gewichtsverlust.

Wie eine Low Carb bzw. Keto Ernährung deine Hormone regulieren und dir so beim Gewichtsverlust helfen kann, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Nochmal zusammengefasst:

  • Hormone wie Insulin, Leptin, Cortisol oder Ghrelin haben einen enormen Einfluss auf unser Gewicht.
  • Für einen dauerhaften Gewichtsverlust ist es wichtig, diese Hormone zu regulieren.

4. Warum Low Carb & Keto funktioniert: Der Effekt auf unsere Hormone

Über 20 Studien aus den letzten Jahrzehnten beweisen: Low Carb funktioniert.
Und es funktioniert nicht nur irgendwie, es funktioniert besser als kalorien- und fettreduzierte Diäten, sogar teilweise ganz ohne bewusste Kalorienreduktion!

Low Fat Vs Low Carb Diäten Gewichtsverlust Grafik Überarbeitet
Der Grund für den Erfolg von Low Carb Diäten gegenüber „normaler“ fettreduzierten Diäten, liegt an dessen Effekt auf unsere Hormone.

Nicht nur unser Insulinspiegel wird durch Low Carb und Keto positiv beeinflusst, auch die anderen relevanten Hormone wie Ghrelin werden gebändigt und einem erfolgreichen Gewichtsverlust steht nichts mehr im Weg.

Low Carb und Keto reduzieren deinen Insulinspiegel

Insulinausschüttung der Makronährstoffe Grafik Überarbeitet
Insulin ist in Sachen Gewicht unser „Meister-Hormon“.

Es ist nicht nur dafür verantwortlich, Energie in deine Zellen zu schaffen, es blockiert währenddessen auch den Fettabbau und beeinflusst andere für dein Gewicht relevante Hormone wie Ghrelin und Leptin.

Wenn du es also schaffst dein Insulin zu kontrollieren, reguliert sich der Rest von (fast) ganz allein.

Die Wahl deiner Nahrungsmittel hat einen großen Effekt auf deine Insulinausschüttung, denn während Kohlenhydrate teils enorme Mengen Insulin ausschütten, sorgen Eiweiße und vor allem Fette für einen deutlich geringeren Insulinanstieg.

Ernährst du dich nun also ketogen oder Low Carb, also kohlenhydratarm und eiweiß- sowie fettreich, reduzierst du deine Insulinausschüttung enorm.

Durch den verringerten Insulinspiegel, hat dein Körper nun freien Zugriff auf deine Fettreserven, denn der Fettabbau wird nicht mehr durch Insulin blockiert.

Außerdem werden andere wichtige Hormone durch den geringeren Insulinspiegel positiv beeinflusst und helfen dir ebenfalls dabei, Gewicht zu verlieren.

Low Carb und Keto helfen bei Leptin-Resistenz

Insulin scheint dafür zu sorgen, dass die Signale von Leptin im Gehirn nicht mehr richtig wahrgenommen werden.

Die daraus entstehende Leptin-Resistenz führt dazu, dass unser Gehirn denkt, wir würden hungern, obwohl wir genügend Fettreserven haben und es leitet dementsprechende Maßnahmen ein.

Das Insulin im Körper muss also reduziert werden, damit Leptin dem Gehirn wieder signalisieren kann, dass genügend Fettreserven vorhanden sind und sie verbrannt werden können.

Low Carb und Keto reduzieren deine Insulinausschüttung und können so dabei helfen, der Leptin-Resistenz entgegenzuwirken.

Low Carb und Keto reduzieren Hungerhormon Ghrelin

Kohlenhydrate sorgen durch ihren Effekt auf unseren Blutzuckerspiegel zu einem schnellen Wiederanstieg unseres Hungerhormons nach einer Mahlzeit.

Dadurch fällt es schwer, länger als 2-3 Stunden ohne eine Mahlzeit auszukommen und ständiges Snacken kohlenhydratreicher Snacks ist oft die Folge.

Fette und Eiweiße senken unser Hungerhormon nach einer Mahlzeit lange und führen nicht zu einem rapiden Wiederanstieg des Hormons.

Bist du in der Ketose, stößt du sogar insgesamt weniger von dem Hungerhormon Ghrelin aus und ein mit der ketogenen Ernährung erzielter Gewichtsverlust sorgt nicht für die bei normalen Diäten beobachtete dauerhafte Erhöhung des Hungerhormons!

Low Carb und Keto erhöhen Sättigung

Im Gegensatz zu „normalen“, fettreduzierten Diäten, sorgt ein mit der ketogenen Ernährung erzielter Gewichtsverlust nicht zu einem Abfall unserer Sättigungshormone.  

Außerdem sättigt eine kohlenhydratreduzierte Ernährung insgesamt mehr, da Fette und vor allem Eiweiße große Mengen an Sättigungshormonen ausschütten, während vor allem stark verarbeitete Kohlenhydrate kaum Sättigungssignale an unser Gehirn senden.

Low Carb und Keto beeinflussen Hormone positiv und helfen so beim Abnehmen

Eine kohlenhydratreduzierte Ernährung ist keine Wunderpille, denn auch auf Low Carb oder Keto solltest du darauf achten, was und wie viel du isst.

Trotzdem ist diese Ernährungsweise „normalen“ Diäten, die meist fettreduziert sind und nur auf die Kalorien achten, in vielen Aspekten überlegen.

Denn dank des Effekts der Low Carb Ernährung auf unsere Hormone, kannst du abnehmen ohne hungern zu müssen, ohne deine Sättigungshormone dauerhaft zu vermindern und ohne den berüchtigten Jo-Jo-Effekt.

Low Carb und Keto ermöglichen es dir beim Abnehmen mit deinem Körper zu arbeiten und nicht gegen ihn.

Eine kohlenhydratreduzierte Ernährung beeinflusst die für dein Gewicht verantwortlichen Hormone auf positive Weise und kann so das Abnehmen deutlich erleichtern.

Nochmal zusammengefasst:

  • Über 20 Studien beweisen: Low Carb Diäten sind effektiver zum Abnehmen als fettreduzierte Diäten.
  • Eine kohlenhydratreduzierte Ernährung beeinflusst die für unser Gewicht verantwortlichen Hormone auf positive Weise.
  • Die Kombination der Effekte auf unser Insulin, Hungerhormon Ghrelin, unsere Sättigungshormone & Co. hilft uns ohne Hungern und Jo-Jo-Effekt abzunehmen.

Häufige Fragen zu Hormonen und Keto

Was ist Insulin und was macht es im Körper?

Insulin ist unser „Energiespeicher-Hormon“.

Die Hauptaufgabe von Insulin ist, Energie in Form von Blutzucker aus dem Blutkreislauf in die Zellen zu bringen.

Was ist Leptin?

Leptin wird von unseren Fettzellen produziert und gibt unserem Gehirn Rückmeldung über die Menge unserer Fettreserven.

Welches Hormon löst Hunger aus?

Das Hormon Ghrelin ist für unser Hungergefühl verantwortlich.

Wie kann ich mein Hungerhormon reduzieren?

Eine kohlenhydratreiche Mahlzeit sorgt für einen schnellen Wiederanstieg des Hungerhormons, während es durch fett- oder eiweißreiche Mahlzeiten länger unterdrückt wird.

Eine kohlenhydratarme Ernährung mit reichlich Fett und Eiweiß, kann den Effekt deines Hungerhormon folglich reduzieren.

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